Wie sie entstehen und wie Du sie auflösen kannst
“Das hätte mir nicht passieren dürfen! Was habe ich nur falsch gemacht? Wie kann ich das je wieder gutmachen? Ich bin nicht gut genug.“
Solche inneren Monologe sind der ständige Begleiter von Menschen, die mit Schuldgefühlen kämpfen. Diese Schuldgefühle sind wie ein ständiger Schatten.
Unbewusste Schuldgefühle gehören zu den heftigsten und schmerzlichsten Gefühlen, die das Leben belasten können . Meist liegen die Wurzeln in Kindheit und Jugend.
Das Besondere an diesen Schuldgefühlen ist, das sie einem gar nicht bewusst sind. man spürt nur deutlich die Auswirkungen im Leben.
In meiner langjährigen Arbeit mit Menschen sind es vor allem die folgenden „falschen“ Schuldgefühle, die mir immer wieder begegnen:
1. Die Schuld, geboren zu sein.
Es gibt viele Gründe, warum ein Kind zu einem ungünstigen Zeitpunkt zur Welt kommt. Oder dass Schwangerschaft und Geburt gefährlich vielleicht sogar lebensbedrohlich für die Mutter waren. Obwohl es ihm vielleicht sogar nie gesagt wird,kann in dem Kind ein Schuldgefühl entstehen, das heftig erlebt wird, dass es „abgearbeitet“ werden muss.
Diese Kinder zeigen sich besonders “ pflegeleicht”, passen sich an und zeigen beonders hohe Leistungen. Und das auch , wenn sie bereits erwachsen sind.
2. Die Schuld des falschen Geschlechts.
Nicht nur in Königshäusernhat man genaue Vorstellungen, welches Geschlecht das künftige Kind haben soll. Auch normale Eltern haben oft Wünsche dazu. Dass nach drei Söhnen man sich vielleicht eine Tochter wünscht, mag verständlich sein. Auch der Landwirt hofft meist auf einen Jungen, der den Hof übernehmen kann und ist über weiblichen Nachwuchs nicht immer erbaut. Auch diese (unbewusste) Information zieht sich durch das Leben und hat Auswirkungen.
3. Die Schuld nur Ersatz zu sein.
Wenn vor der eigenen Geburt ein Geschwisterkind verstirbt, dann fühlt sich das nachfolgende Kind oft “ fehl am Platz” und schuldig- selbst wenn sie sehr erwünscht und geliebt aufwachsen.
4. Die Schuld, gesund zu sein.
In Familien, wo ein Bruder oder eine Schwester dauerhaft krank oder behindert ist, dreht sich natürlicherweise viel um dieses Geschwister, das besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge braucht. Sind es nur zwei Kinder, kann das andere Kind darüber Schuldgefühle entwickeln und versuchen, das auszugleichen. Oft indem es seine Lebendigkeit und Vitalität zurückhält oder ganz unterdrückt.
Dasselbe kann passieren, wenn ein Elternteil dauerhaft schwer krank ist.
5. Die Schuld, erfolgreich zu sein.
„Wenn Du nicht geboren worden wärst, wäre ich heute Schauspielerin!“ erinnerte sich eine Frau, die ihr erfolgreiches Jurastudium abschließen wollte und vor den entscheidenden Klausuren enorme Prüfungsängste bekam.
Schuldgefühle entstehen früh und auch ohne das je von Schuld gesprochen wird. Wenn Eltern streiten, sich trennen , dann sagt ein Kind nicht: Eure Sache.Stattdessen sucht das Kind immer nach einem Grund und landet fast immer bei der Erklärung, dass das Problem irgendwie mit ihm selbst zu tun haben muss.
Generell tendieren Frauen mehr zu Schuldgefühlen als Männer.
Wenn Du solche Themen in Deinem Leben hast- es ist lösbar
Allein das Aufdecken des möglichen Zusammenhangs zwischen Schuldgefühl und dem Glauben, etwas ausgleichen oder wiedergutmachen zu müssen, kann befreiend wirken.
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